Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt…

Am Donnerstag, den 20. November 2014, trafen sich Freunde, Bekannte, Mitstreiter und Ähnlichdenker zum Gipfeltreffen #002. Beim zweiten Gipfeltreffen radelte Anna Magdalena Bössen und ihr „Deutschland ein Wandermärchen“ bei uns vorbei. Im Winterquartier in Hamburg eingetroffen, berichtete sie von ihrer Reise mit dem Fahrrad durch die Republik.

Eine Reise…

Anna Magdalena Bössen, Dipl. Sprecherin und Sprecherzieherin, packte bei uns ihren Koffer aus. Im Gepäck eine literarische Identitätssuche und -findung? und eine große Frage:

„Bin ich Deutschland? Und wenn ja, wer sind wir?“

…in die Zukunft

Im zweiten Teil unseres Gipfeltreffens #002 begannen wir eine Landkarte der unterschiedlichen Disziplinen und Themen in und um Hamburg für die Gipfeltreffen 2015 zu zeichnen. Fortsetzung und Gipfeltreffen #003 folgt im neuen Jahr.

Um es erst mal ganz brutal zu sagen: genau an diesen Novembertagen fand die CradletoCradle-Konferenz in Lüneburg statt. Und wohin ging mein Zug: Nach Stuttgart. Und? Eine sehr gute Entscheidung. „Denn das erste EnjoyWorkCamp ist die beste Unkonferenz Deutschlands“ (O-Ton von Gebhard Borck) und das aus vielerlei Gründen: Franziska Köppe hat eine wertvolle Plattform entwickelt und diese wird von den Teilgebern befeuert. Aber wie!

Teilgeber, welche unterschiedlicher nicht sein können. Und doch haben alle etwas gemeinsam: Sie haben sich auf den Weg gemacht. Das Konzept des EnjoyWorkCamps ist sehr simpel und deshalb so genial: Was will ich? Wie komme ich dort hin? Wie beginne ich? In meinem Leben? Oder doch nur beruflich? Wer nun eine Schnitzeljagd erwartet, wird sich wundern: Struktur ist hier das A und O und die kommt direkt von der Gastgeberin Franziska, Expertin zum Thema „Arbeitskultur“. Und das kurz und knapp! Was macht diese Einfachheit aus? Stellen Sie sich eine geführte Wanderung im Everglade Safari Park in Miami vor: Konzentration auf den Weg und schön Obacht: Krokodile. Überall. Korokodile, die genau hinsehen. Weil sie mitten im Thema stehen. Experten mit Lebenserfahrung. Jeder auf seine Weise. Meine Frage: Was ist Arbeit? Welchen Raum nimmt Arbeit in unserem Leben ein? Wie können wir diesem Raum gestalten und alle Generationen einbeziehen? Mein Wunsch: Ein Netzwerk der Ideen mit hybriden Gestaltungsallianzen. Meine Freude: Mit Experten und Agenten des Wandels zukunftsfähige Projekte realisieren. In einer Session stellte ich unser Projekt „WorkLifeGreen“ vor. Wie bekommen wir die Theorie in die Praxis „gewuppt“? Kostbares Feedback im Gepäck. That´s Life! Und das Mitten in Stuttgart. Ich kann das EnjoyWorkCamp wirklich jedem empfehlen, der erkannt hat, dass es „die Komfortzone“ nicht gibt! Etwas Lustiges passierte auch: Beim Camp lernte ich Nadine, ebenfalls Wahl-Hamburgerin, kennen. Wir hatten eine sehr kurzweilige Zugrückfahrt von 5 1/2 Stunden und sind bereits zum Neujahrsessen verabredet. Was wir uns wohl beim EnjoyWorkCamp 2015 zu erzählen haben?

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Es ist uns eine große Freude: das Einjahresprogramm WorkLifeGreen startet. Vielleicht möchtest Du/möchten Sie auch zum WorkLifeGreen Team gehören? Dann schnell anmelden.
Herzliche Grüße Milena & Susanne
Ideen und Know-how für eine nachhaltige Entwicklung im täglichen Arbeiten: Das ist WorkLifeGreen. Zu einem dauerhaft erfolgreichen und gleichzeitig „nachhaltigen“ Arbeitsprozess gehören ÖkologieSozialesÖkonomie und die Kultur, das ist bekannt. Und dass wir für dieses Gleichgewicht auch das rechte Wechselspiel zwischen diesen vier Säulen benötigen, ebenfalls. Als augenzwinkernde Anspielung auf den Begriff Work Life Balance will das Einjahresprogramm WorkLifeGreen bewusst machen, dass in „einem Team“ neue Energie und damit Flow für Bildung und Design für nachhaltige Entwicklung entstehen kann.

Im Januar 2015 starten wir das Einjahresprogramm Worklifegreen. Es verbindet Bildung und Design für nachhaltige Entwicklung.

 

Von der Diskussion zur Aktion
WorkLifeGreen möchte ein schlagkräftiges Team formen, dass für ein Jahr nachhaltige Entwicklung im täglichen Arbeiten integriert und mit neuen Impulsen belebt, aus eigenem Antrieb und durch die Entwicklung und Realisierung gemeinsamer Ideen.

Nachhaltigkeit ist nicht mehr wegzudenken. Viele positive Unternehmungen sind erfolgreich. Doch in einigen Branchen flacht das Interesse aufgrund der großen Aufwendungen und dem Dschungel an Möglichkeiten ab. Diese Phase der Unsicherheit verstehen viele Menschen und Unternehmen als Chance, darüber gezielt nachzudenken, zu optimieren und ihre nachhaltige Entwicklung für die Zukunft auf sichere Beine zu stellen.

WorkLifeGreen will Erfahrungen intensiv austauschenBest Practice Lösungen identifizierenPotenziale erkennenDenkanstöße gewinnen und von anderen LERNEN. Es bringt Experten und Ideensuchende an einen Tisch.

Kontakt: Susanne Klaar, susanne@klaar-design.com, T +49 40 55289134

Themen, Ideale, Prozesse, Ideenmanagement – Service Design mit TIPI

Service ist zunehmend ein Entscheidungskriterium für Kunden. Kunden verlangen nach personalisierten Dienstleistungen und individualisierten Services. Angetrieben durch die digitalen Entwicklungen ist das Bedürfnis nach neuen Service- und Geschäftsmodellen groß. Ideen fallen jedoch nicht vom Himmel. Progressive Methoden, der Blick aus einer neuen Perspektive sowie unkonventionelle Denk- und Handlungsweisen sind Erfolgsfaktoren für die Entwicklung neuer Ideen und Service-Modelle.

„Wenn eine Idee am Anfang nicht absurd klingt, dann gibt es keine Hoffnung für sie.“
Albert Einstein

Service funktioniert, wenn ein spannendes, nutzwertiges Konzept und eine ansprechende Inszenierung dahinter stehen. Ein zentraler Aspekt der Inszenierung sind die Formen der Kommunikation und das Design. In diesem Kontext gilt es, die geeignete visuelle Aufbereitung und Ansprache im Geflecht zunehmend diversifizierter Zielgruppen zu treffen. Die Charakteristik von Zielgruppen zu kennen und die Kommunikations­kanäle (Online, Mobile, Social Media, Print) richtig zu bespielen ist ebenso wichtig.

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Menschen nehmen Medien anders wahr, sie konsumieren Informationen anders und teilen das Gesehene, Gelesene und Gehörte anders als bisher. So reizvoll die medialen Optionen auch sein mögen, mit zunehmender Etablierung neuer Technologien werden sich die Absender entscheiden müssen, in welchem Segment sie ein innovatives Service-Angebot etablieren möchten. In diesem Zusammenhang empfiehlt sich eine intensive Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen, dem Abruf- und Nutzerverhalten der Zielgruppen. Bedeutend ist das Verhältnis von Nutzwert und Imagewirkung eines innovativen Service-Angebots.

Im Handel ist der Nutzen der mobilen Technologien offensichtlich. Katalog-Apps mit Produktdetails, 3D-Ansichten der Produkte, Bewertungsfunktionen und Bestelloptionen sind bereits verfügbar. Die Möglichkeit zur virtuellen Anprobe von Kleidung steht schon in den Startlöchern. Das alles ersetzt nicht das persönliche Beratungsgespräch, das Anprobieren im Geschäft oder das Anfassen und das Riechen. Dazu sind diese Aspekte viel zu tief in unserer Kultur verankert. Aber es werden sich Möglichkeiten im Alltag etablieren, welche uns das Leben erleichtern und uns Möglichkeiten offerieren, über die wir heute noch gar nicht nachdenken.

Vorbilder sind nicht nur in der Markenkommunikation auszumachen. Die Musikbranche gilt hier als Vorreiter. So lässt sich die Geschichte der Musiker audiovisuell inszenieren sowie der Kontakt zu Fans intensivieren. Derlei Apps bieten neben der History ergänzende Interviews, Live-Streams von Konzerten, Sound­clips, Fotos, Links und vieles mehr. Je intensiver die Musikindustrie die neuen Medien aufgreift, desto stärker wird der Markt wachsen und progressive Kommunikationsformen aufkommen lassen.

Folgt man gedanklich weiteren Möglichkeiten, so ergeben sich unzählige Optionen in einer neuen Welt der Service-Ideen. Insbesondere im Bereich der Bildung stehen die Flügeltüren zu neuen Wegen weit auf. Müssen Schüler und Studenten jeden Tag gleich mehrere Bücher zur Bildungsstätte tragen? Macht es nicht mehr Sinn, wenn sie auf bestimmte Kapitel direkt zugreifen könnten? Was wäre, wenn Texte in Lehrbüchern von den Autoren in Echtzeit aktualisiert werden könnten? Und wie wäre es, wenn analog zu den Lerninhalten gleichzeitig ergänzende Beiträge aus Wissensportalen oder kulturellen und sozialen Netzwerken einfließen, angereichert durch Grafiken, Diagramme oder Präsentationen?

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Service Design trägt somit nicht nur zur Wirtschaftlichkeit bei. Service Design unterstreicht die Positionierung der Service-Anbieter als engagierte und verantwortungsvolle Marken. Service Design kann wertvolle Beiträge zur Konkretisierung des gesellschaftlichen, sozialen, kulturellen und ökologischen Engagements eines Unternehmens leisten. Zum Beispiel im Rahmen einer internen Kampagne zur Bildung für nachhaltige Entwicklung oder im Zusammenhang mit einer Aktion zur Steigerung der Attraktivität als attraktiver Arbeitgeber.

Mit diesen Ansprüchen im Gepäck hat Klaar eine Methode zur Entwicklung von Ideen sowie zur Lösungsfindung entwickelt: Tipi – Themen, Ideale, Prozesse, Ideenmanagement.

Tipi ist aber mehr als eine Methode, Kreativitätstechnik oder ein Workshop-Programm. Ungeachtet der Aufgabenstellung (z. B. ein neuer Kundenservice oder eine Service-App) fördert Tipi die Kreativität im Team, entlastet von hohen Agenturkosten, bindet Teilnehmer unterschiedlicher Abteilungen ein und macht außerdem großen Spaß.

Im Rahmen des Programms werden konkrete Lösungen, Aktionen und Umsetzungskonzepte auf den Weg gebracht. In diesem Zusammenhang wird Tipi soweit im Detail konfiguriert und individualisiert, dass der Prozess auf die Aufgabenstellung sowie auf die Ansprüche der jeweiligen Zielgruppe zugeschnitten ist. Ziel ist es, das Service-Angebot zu einem Markenzeichen auszubauen. So entstehen Ideen für zukunftsfähige Services und Lösungen für kommunikative Herausforderungen.

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Mehr dazu im Programmheft zu Tipi.

thorsten.greinus@klaar-design.com

Logosystem

Logosystem

Klaar Design aus Hamburg wird im Rahmen des German Design Award 2015 vom Rat für Formgebung mit der Auszeichnung „Special Mention“ für das Logo-System „Reformation im Norden“ bedacht.

Das Logo-Design wurde von der renommierten Jury in der Kategorie „Corporate and Brand Design – Excellent Communications Design“ ausgezeichnet. Die Auszeichnung folgt der Nominierung für den Premium-Award. Die Nominierung wird ausschließlich von einem Expertengremium ausgesprochen.

Das Logo entstand mit dem Ziel die Erneuerung und den Wandel – ganz im Sinne der Reformation – zu transportieren. Mit dem Projekt „Reformation im Norden“ positioniert sich die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland im Hinblick auf das Reformationsjubiläum im Jahr 2017. Entstanden ist ein Living Brand, bestehend aus 15 Einzellogos. Derlei flexible Konzepte gewährleisten ein Höchstmaß an Varianz, trotz oder gerade wegen der Reduktion der Regeln auf ein Minimum.

Mit der Auszeichnung werden Design-Lösungen prämiert, die besonders gelungene Teilaspekte aufweisen. Der Preis würdigt das Engagement von Designern und Unternehmen.

Als Praktikant/in bei Klaar Design bist du Teil des Teams. Du wirst schnell in Projekte involviert und kannst mit Verantwortung und Kreativität zeigen, was du kannst.

Du verfügst über eine abgeschlossene oder laufende höhere Ausbildung (Designstudium) mit Schwerpunkt Grafik Design/visuelle Kommunikation. Du bist mindestens im 4. Semester eines Design-Studiums, bist routiniert im Umgang mit den gängigen Programmen und überraschst mit ungewöhnlichen Ideen und einer integrierten Denkweise. Das Thema „Nachhaltigkeit“ ist für dich mehr als ein Trend: Du kannst dich für gesellschaftsrelevante Themen begeistern und /oder bist schon aktiv.

Du unterstützt bei der Entwicklung und Umsetzungsprozessen von Brand Design Projekten und visuellen Erscheinungsbildern in allen Schritten: vom Design Research, Service Design über Kreation bis zur Realisation. Du hast eine starke Eigenmotivation, hohe Belastbarkeit sowie die Freude in einem kleinen, dynamischen Team Berufspraxis zu sammeln.

Wir bieten dir eine Praktikumsstelle mit einer Dauer von 6 Monaten ab dem 1. Januar 2015. Deine ausführliche Bewerbung mit Arbeitsbeispielen sende per E-Mail bitte an: susanne@klaar-design.com

Wie schon im letzten Jahr bieten wir im Rahmen des GREEN DAYS ein Experimentiertag zum Thema Sustainable Design und Identity an. In diesem Jahr freuen wir uns bereits schon auf eine Klasse aus einer Hamburger Schule und sind an diesem Tag ausgebucht.

Gern bieten wir dieses Format auch nach Absprache in Schulen oder bei uns an. Informationen unter hello@klaar-design.com

Das „Wo“ ist entscheidend Veröffentlicht im Fachmagazin „KU Gesundheitsmanagement“, Ausgabe Juni 2014 und in Auszügen in der Zeitung für Entscheider im Gesundheitswesen „Management & Krankenhaus“, Ausgabe 10/2014 Notwendiges Übel oder kostspieliger Wandschmuck? Die Bedeutung von Orientierungs- und Wegleitsystemen in Krankenhäusern wird vermeintlich unterschätzt. Sind sie doch ein Dienst am Patienten und Besucher und stellen somit auch einen Image-Faktor dar. Wegleitsysteme […]

Heute war es soweit:
Unter dem Motto „Keine halben Sachen. Ideen brauchen Deinen ganzen Mut.“ stand der diesjährige Medienkongress auf dem Campus der Universität Hamburg, der von jungen Auszubildenden der Beruflichen Medienschule Hamburg Wandsbek unter der Schirmherrschaft von Dietrich Lüders und Tanja Hesse organisiert wird. In 63 (!) Fachvorträgen ging es an zwei Tagen um aktuelle Medien- und Marketingtrends, Cases und Technologien und mehr. Sustainable Identity war ebenfalls mit einem Impulsvortrag dabei. Vielen Dank für die spannenden Gespräche mit „alten“ und neuen Ähnlichdenkern!
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Wie zeigt sich verantwortungsvolles Design? Oder ist es nur designte Verantwortung?
Ein Aufruf zu hybriden Gestaltungsallianzen

Was? Sustainability re-designed

Wie? Reduce, refuse, reuse, rethink, recycle, repair 

Warum? Die neue Rolle der Gestaltung in einer veränderten Welt

„Eines Tages, Baby, werden wir
alt sein und an all die Geschichten
denken, die wir hätten erzählen
können.“

Dieses Zitat von Julia Engelmann, deutsche Schauspielerin und Poetry-Slammerin macht Mut und ist ein Aufruf:

Welche Möglichkeiten ergeben sich dadurch für Gestalter?

Wie verändert der gesellschaftliche Wandel das Design?

Wohin können wir gehen?

Peer-to-Peer ist das Gestaltungsparadigma des 21. Jahrhunderts. Durch die verstärkte, weltweite Vernetzung ergeben sich neue Möglichkeiten, Peer-to-Peer-Strukturen als universelles Gestaltungsprinzip einzusetzen. Markensysteme, Designbüros, Content Management…

Ziel: Mit Experten und Agenten des Wandels zukunftsfähige und damit nachhaltige Projekte zu realisieren.

„Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann.“
Francis Picabia

Weitere Vorträge und Workshops für und mit Experten und Agenten des Wandels zum Thema Sustainable Identity in Planung!

Disco = ich lerne (lat.) global auf kleinstem Raum

Von Susanne Klaar

Einleitung

Ob in Bussen und Bahnen, an Bahnhöfen oder Flughäfen – nahezu jede zweite Person starrt minutenlang konzentriert, den Kopf verkrampft nach unten geneigt, auf den kleinen Bildschirm des eigenen Smartphones. Zugegeben, niemand würde sich das Gerät in Augenhöhe vor die Nase halten. Was hat das nun mit dem Thema Reduktion zu tun? Ganz einfach. Unsere visuelle Umgebung schrumpft. Der Raum für Gestaltung wird kleiner. Nicht nur unsere Körperhaltung passt sich dieser Miniaturisierung an, auch unsere Lernkultur. Welchen Einfluss hat diese Entwicklung?


Zusammenfassend:

Dieses Essay untersucht die Frage, was es für uns alle bedeuten könnte, in einer digitalen Welt nicht nur zu projizieren und zu kopieren, sondern zu kommunizieren und zu partizipieren. Intensiv zu lernen – und das meiste aus den Möglichkeiten zu machen, die sich heute für die Digital Natives auftun.


„Ich ging in die Wälder, weil ich bewusst leben wollte, weil ich mich nur um die grundlegenden Dinge des Lebens kümmern und sehen wollte, ob ich nicht lernen könnte, was ich zu lehren hätte; damit mir in der Stunde meines Todes die Erkenntnis erspart bliebe, nicht gelebt zu haben. Ich wollte weder leben, was nicht leben war, denn das Leben ist kostbar; noch wollte ich mich der Resignation hingeben, solange dies nicht unvermeidbar wäre. Ich wollte intensiv leben und das Mark des Lebens aussaugen…“
Henry David Thoreau, Walden (1854)

Digital Natives integrieren technische Möglichkeiten wie selbstverständlich in ihren Lebensalltag und damit Lernalltag. Hierbei geht es um eine Veränderung der Lernkultur.

Digital Natives integrieren technische Möglichkeiten wie selbstverständlich in ihren Lebensalltag und damit Lernalltag. Hierbei geht es um eine Veränderung der Lernkultur.

Schule von Athen: Nachhaltige Lektionen über ein ausgeglichenes Leben – ganz ohne Smartphone.Die Schule von Athen (ital. La scuola di Atene) ist ein Fresko des Malers Raffael, das dieser von 1510 bis 1511 in der Stanza della Segnatura des Vatikans (ursprünglich der Saal für die Unterschriftsleistung in den Privaträumen des Papstes) für Papst Julius II. anfertigte. Das Bild ist Teil eines Zyklus, der neben der „Schule von Athen“, den „Parnass“, die „Disputatio“ (Erläuterung des Altarssakraments) und die „Kardinal- und die göttlichen Tugenden und das Gesetz“ darstellt. Der Titel des Bilds verweist auf die herausragende philosophische Denkschule des antiken Griechenlands, verkörpert von ihren Vorläufern, Hauptvertretern und Nachfolgern. Im Zentrum stehen die Philosophen Platon und Aristoteles. Das Fresko verherrlicht im Sinne der Renaissance das antike Denken als Ursprung der europäischen Kultur, ihrer Philosophie und Wissenschaften.

Schule von Athen: Nachhaltige Lektionen über ein ausgeglichenes Leben – ganz ohne Smartphone. Die Schule von Athen (ital. La scuola di Atene) ist ein Fresko des Malers Raffael, das dieser von 1510 bis 1511 in der Stanza della Segnatura des Vatikans (ursprünglich der Saal für die Unterschriftsleistung in den Privaträumen des Papstes) für Papst Julius II. anfertigte. Das Bild ist Teil eines Zyklus, der neben der „Schule von Athen“, den „Parnass“, die „Disputatio“ (Erläuterung des Altarssakraments) und die „Kardinal- und die göttlichen Tugenden und das Gesetz“ darstellt. Der Titel des Bilds verweist auf die herausragende philosophische Denkschule des antiken Griechenlands, verkörpert von ihren Vorläufern, Hauptvertretern und Nachfolgern. Im Zentrum stehen die Philosophen Platon und Aristoteles. Das Fresko verherrlicht im Sinne der Renaissance das antike Denken als Ursprung der europäischen Kultur, ihrer Philosophie und Wissenschaften.

Lernprozesse werden convenient

Der Sekundentakt, in dem Texte, Bilder und Videos im Internet verbreitet werden, nimmt rasant zu. Die Absender und das Publikum agiert lokal, die Auswirkungen sind global. Viel Content auf kleinstem Raum. Es ist interessant zu beobachten, dass mit wachsenden Datenmengen die Monitore der Empfangs- und Lesegeräte immer kleiner werden. Demnach müssen Informationen so aufbereitet und gestaltet sein, dass sie auf kleinsten Displays zu erfassen sind. Webseiten zum Beispiel müssen „responsiv“, also an die jeweiligen Eigenschaften der Endgeräte angepasst sein. Das betrifft den Funktionsumfang und die Gestaltung. Diese Entwicklung hat jedoch nur bedingt mit kleineren Displays, einer verbesserten Programmierung, schnellerer Hardware oder funktionalerer Software zu tun. Ausschlaggebend ist der Mensch und sein Verhalten. So rastlos unser Alltag voranschreitet und so „convenient“ alle Lebenslagen für uns sein müssen, so schnell wollen wir auch die vorhandenen Kommunikationskanäle mit Inhalten füllen und uns darüber austauschen. Ein Naturgesetz, das für Privatpersonen und Unternehmen gleichermaßen gilt.

Diese veränderte Lernkultur macht sich durch folgende Kriterien bemerkbar:

  • Vernetztes Lernen, sowohl im Tagesgeschäft, im Haus als auch extern. Räumliche und zeitliche Grenzen verschwimmen.
  • Kollaborative Tools gehören zum Lernalltag, vom Chat bis hin zum E-Learning.
  • Suchen statt merken. Die Informationsdichte ist viel zu hoch, um sich alles zu merken.
  • Probieren statt studieren. Hemmungen gegenüber neuen Möglichkeiten sind gering.
  • Soziale Netzwerke haben einen hohen Vertrauensbonus
  • Sammeln von Lösungskomponenten, anstatt das Rad neu zu erfinden
  • schnelle, spontane und persönliche Kommunikation statt langer Meetings
  • Multitasking und Kommunikation auf mehreren Kanälen parallel
  • Hoher Vertrauensvorschuss durch schnelles Agieren im Netz

Ich lerne heute anders

Der Bildungsbegriff verändert sich rasant. Bücher sind in der Regel mehrere Jahre im Einsatz. Lehrer, Ausbilder und Professoren nutzen sie für ihren Frontalunterricht. Heute werden diese Bücher durch aktuelles, vernetztes und interaktives Lernen am Rechner ersetzt. Wir recherchieren online und internationale Interessengruppen und Commmunities bilden sich um hoch spezialisierte Themen und motivieren sich gegenseitig. Wissen wird zur Sucht, denn uns ist bewusst, wie schnell Wissen veraltet. Grundsätzlich gibt es zwei Lernmodi: offen/ansprechbar und geschlossen/konzentriert. Der „offene“ Modus ist unser Instant-Messenger-Status „verfügbar“. Lernen als Aktion per Multitasking, offen für Unterbrechungen und Zufälliges. Der „geschlossene“ Modus zeigt einen ausgeschalteten Instant-Messenger: keine Mails, „ein“ geöffnetes Computerfenster und konzentriertes Lernen.

Icons und Symbole – die (Zeichen-)Sprache der Lernzukunft

Reduzierter Raum zieht auch eine neue Form der (Zeichen-)Sprache im Bildungswesen nach sich. Die jüngeren Generationen wachsen ganz natürlich damit auf. Nicht nur das, sie prägen diese Zeichensprache auch. Botschaften werden auf ein Minimum reduziert und in „Chat-Sprache“ verfasst. Begriffe werden durch Icons ersetzt, denn der Mensch orientiert sich zunehmend an Piktogrammen und Bildmarken. Auch visuell steht das Bildungswesen vor fundamentalen Veränderungen. Im Moment lebt es von seiner Substanz. Das Bildungswesen ist intellektuell und gemessen an seinem Ideenreichtum an einem Wendepunkt. Es darf nicht in die Vergangenheit schauen, sondern in die Zukunft. Lernen ist kollaborativ und öffentlich. Das setzt lebenslanges Lernen voraus. Durch Coaching oder E-Learning ist der Mensch verantwortlich, in seine persönliche Weiterentwicklung zu investieren.

Hashtag: Selfbranding - Braucht jeder einen Blog, Twitteraccount oder eine eigene Webseite zur Reputation?

Hashtag: Selfbranding – Braucht jeder einen Blog, Twitteraccount oder eine eigene Webseite zur Reputation?

Im Netz auffindbar sein ist mittlerweile „State Of The Art“. Den ersten Eindruck, den wir von einem anderen Menschen bekommen, findet meist im Internet statt. Ob Facebook, Twitter, Xing, Pinterest oder Blog: das ist sehr unterschiedlich und hängt von der Zielgruppe ab. Was wird erwartet, wo wird gesucht. Die visuelle Kommunikation hat bereits die Lernstrukturen verändert und eine Prozess im Hinblick auf die Lernen in Netzwerken beeinflusst. Einerseits hat sich die Welt der Kommunikation verändert, andererseits entstanden neue Zugänge zum Wissen, neue „nachhaltige“ Möglichkeiten des Lernens. Wie kann ich den Umgang mit diesem digitalen Angebot optimal für mich gestalten? Wie kann ich mich als Individuum in der digitalen Gesellschaft entfalten? Und: Wie kann mir die Gesellschaft dabei helfen, sowohl mein eigenes Potential in dieser Welt zu erkennen, als auch auf möglichst menschliche Weise mit anderen zusammen lernen? Das „Ich“ im Zusammenhang damit, welches Wissen ich mit anderen teile ist der Katalysator des Lernens und zeigt die Identität der digitalen Technologie. Sie kann Austausch bieten, als Bücherei dienen, Wissensdurst stillen, Freund, Verführer oder auch Gefängnis sein. Das Konzept Eudaimonie, welches Aristoteles vor über zweitausend Jahren entwickelt wurde, steht für eine möglichst tugendhafte Lebensführung: Eine Eigenschaft, die den Menschen unter allen Geschöpfen einzigartig macht. Weniger konsumieren – mehr denken.
Let´s Disco!

Das Essay finden Sie auch hier:

Das open book ist ein Projekt der AG Medien des Runden Tisches der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung

In Kooperation mit der Deutschen UNESCO-Kommission
Bildung für nachhaltige Entwicklung Gefördert vom BMBF