A6, Kalender mit Recyclingpapier, Kartensammlung, Geschenk zum Advent

 

Für alle, die bewusster und plastikfrei konsumieren möchten und Freude an Kreativität haben.

 

28,00 Euro
(inkl. 19 % MwSt. zzgl. 4 Euro Versandkosten)

 

10 % des Kaufpreises werden in den Neustart des BERGSTEDTER FEIERABENDMARKTS investiert.

Kalender + Halter + Box

 

Vorbestellung

Preorder

Ab sofort kann der Plastik-Detox Adventskalender vorbestellt werden, um Euch/Ihnen selbst oder jemand anderem eine Freude in der Vorweihnachtszeit zu machen.

 

Nach dem Kauf wird der Adventskalender vor dem ersten Advent verschickt, so kommt er rechtzeitig bis zum 1. Dezember bei Euch/Ihnen an.

 

  • Materialien: Papier, Biofarben, Recyclingpapier,
  • Plastik-Detox Adventskalender A6, Kalender mit Recyclingpapier, Kartensammlung, Geschenk zum Advent

 

Plastik-Detox im Advent

 

Bis zu 13 Millionen Tonnen Plastikabfälle gelangen jedes Jahr alleine vom Land aus ins Meer. Dort haben sich schätzungsweise schon 150 Millionen Tonnen angesammelt, – sehr wahrscheinlich noch wesentlich mehr. Und auch Deutschland trägt einen Teil zur Verschmutzung bei: Immerhin geht ein Viertel des europäischen Plastikverbrauchs allein auf das Konto der Deutschen. Nicht alles davon wird fachgerecht entsorgt. Um die Plastikflut einzudämmen, braucht es vor allem ambitionierte und verbindliche Schritte von Politik und Wirtschaft. Aber auch jede/r Einzelne/r kann im Alltag etwas tun.

Quelle: Greenpeace

 

25 Karten mit vielen Gedanken und Ideen in A6 laden Euch/Sie ein, Ihre/Deine persönliche Plastik-Detox Challenge zu starten.

 

Es braucht nicht viel Zeit, nur etwas Achtsamkeit, diesen Adventskalender zu nutzen und an ihm Freude zu weniger Plastik zu haben.

 

Der Adventskalender ist urheberrechtlich geschützt.
Weder Texte noch Illustrationen, auch nicht teilweise, dürfen kopiert oder vervielfältigt werden.

 

Starte/Starten Sie so mit neuen Vorsätzen ins Jahr 2022. Finde/n Sie Deine/Ihre persönlichen Schritte, um jeden Tag aufs neue Deine/Ihre Plastik-Detox Challenge zu starten.

 

Freue mich auf Ihre/Eure Bestellung:

 

Dipl.-Des. Susanne Klaar

susanne@klaar-design.com

 

Bildungspartnerin für Nachhaltigkeit

Zertifiziert durch die Freie und Hansestadt Hamburg

Sie wurden im letzten Jahr von der Hamburger Umweltbehörde als Bildungsakteurin im Bereich Design im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung  mit dem NUN-Zertifikat ausgezeichnet. Wie sieht Ihre Bildungsarbeit aus?

Design steht immer im Kontext gesellschaftsrelevanter Fragestellungen. Eine Bildung für Nachhaltige Entwicklung benötigt Inspiration, Ideenbildung und Umsetzung. Ein wechselseitiger Prozess ist somit Voraussetzung für innovative Wege der Lösungsfindung. Meine Arbeit steht also immer im Kontext konkreter Fragestellungen, die alle vier  Säulen der Nachhaltigkeit (Ökologie, Ökonomie, Soziales, Kultur) miteinander verknüpfen.

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Hamburg, 30. Juni 2016 

Staatsrat Michael Pollmann zeichnete gestern Nachmittag im Rahmen einer Fachveranstaltung in der Hamburger Umweltbehörde die drei Bildungsakteurinnen Grit Jacobasch, Anita Nemeth-Hesemann und Susanne Klaar mit dem NUN-Zertifikat aus. Damit bescheinigte er ihnen, dass sie hochwertige Bildungsangebote in den Bereichen Umweltbildung, Tourismus und Design im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung gestalten und sich für eine wichtige Sache engagieren: „Mit ihrer Bildungsarbeit tragen diese außerschulischen Bildungspartnerinnen das wichtige Anliegen einer nachhaltigen Entwicklung in die verschiedensten Bereiche unserer Gesellschaft“, unterstrich der Staatsrat für Umwelt und Energie das Engagement der Ausgezeichneten.

BU: Anita Nemeth-Hesemann (li), Grit Jacobasch (mi) und Susanne Klaar (re) freuen sich über die NUN-Urkunde und die NUN-Plakette, die sie von Staatsrat Michael Pollmann (2.v.re.) erhalten haben.

NUN steht für „norddeutsch und nachhaltig“ und zeichnet Bildungsakteure aus, die in ihren Angeboten zukunftsrelevante Themen wie Klimawandel, Ernährung, Biodiversität oder Gerechtigkeit umfassend aufgreifen und sich dabei überzeugend an dem Konzept von Bildung für eine nachhaltige Entwicklung orientieren. Die Zertifizierung macht die Qualität sichtbar und bietet Kitas, Schulen, anderen Institutionen oder auch Einzelpersonen eine Orientierung bei der Wahl außerschulischer Bildungsangebote.

Die Stadt Hamburg vergibt das NUN-Zertifikat seit 2013. Die S.O.F. Save Our Future – Umweltstiftung organisiert das Auszeichnungsverfahren und gestaltet den parallel ablaufenden Qualitätsentwicklungsprozess für die Bildungsanbieter im Auftrag und in Kooperation mit der Behörde für Umwelt und Energie.

Anita Nemeth-Hesemann (li), Grit Jacobasch (mi) und Susanne Klaar (re) freuen sich über die NUN-Urkunde und die NUN-Plakette, die sie von Staatsrat Michael Pollmann (2.v.re.) erhalten haben.

Anita Nemeth-Hesemann (li), Grit Jacobasch (mi) und Susanne Klaar (re) freuen sich über die NUN-Urkunde und die NUN-Plakette, die sie von Staatsrat Michael Pollmann (2.v.re.) erhalten haben.

Die Zertifizierten: 

Grit Jacobasch begleitet als selbstständige Natur- und Umweltpädagogin vor allem Kindergruppen, aber auch Multiplikatoren in den naturnahen Raum und eröffnet ihren Teilnehmenden so neue Perspektiven auf die Themen einer nachhaltigen Entwicklung.

Anita Nemeth-Hesemann besetzt mit ihrem Unternehmen „ländlich unterwegs“ eine Schnittstelle, die Verbraucherbildung, Regionalität und nachhaltigen Tourismus zusammen bringt. Sie bietet Ihren Kunden vielfältige Ausflüge in das Hamburger Umland.

Susanne Klaar bringt Design und Themen einer nachhaltigen Entwicklung zusammen. Sie entwickelt transmediale Projekte, berät Akteure von Wirtschaft bis Kultur und macht Bildungsprojekte für nachhaltige Entwicklung durch visuelle Kommunikation sichtbar und verständlich.

Weitere Informationen zur NUN-Zertifizierung:

http://www.hamburg.de/nun-zertifizierung

http://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/6472570/2016-06-30-bue-nun-zertifikat/

 

Als freie Journalistin (u.a. für acquisa, Internet World Business) schreibt Kristina Schreiber am liebsten über E-Commerce und Data. Sie bloggt und berät Unternehmen, wie sich diese in ihren Firmenmedien als Experten positionieren – apropos Content-Strategie, Inhalte mit Mehrwert und Distributions-Taktik in eigenen, bezahlten und Social-Media-Umfeldern.

Hier geht es zur Rezension auf Ihrem Blog:

Das „Wo“ ist entscheidend Veröffentlicht im Fachmagazin „KU Gesundheitsmanagement“, Ausgabe Juni 2014 und in Auszügen in der Zeitung für Entscheider im Gesundheitswesen „Management & Krankenhaus“, Ausgabe 10/2014 Notwendiges Übel oder kostspieliger Wandschmuck? Die Bedeutung von Orientierungs- und Wegleitsystemen in Krankenhäusern wird vermeintlich unterschätzt. Sind sie doch ein Dienst am Patienten und Besucher und stellen somit auch einen Image-Faktor dar. Wegleitsysteme […]

Disco = ich lerne (lat.) global auf kleinstem Raum

Von Susanne Klaar

Einleitung

Ob in Bussen und Bahnen, an Bahnhöfen oder Flughäfen – nahezu jede zweite Person starrt minutenlang konzentriert, den Kopf verkrampft nach unten geneigt, auf den kleinen Bildschirm des eigenen Smartphones. Zugegeben, niemand würde sich das Gerät in Augenhöhe vor die Nase halten. Was hat das nun mit dem Thema Reduktion zu tun? Ganz einfach. Unsere visuelle Umgebung schrumpft. Der Raum für Gestaltung wird kleiner. Nicht nur unsere Körperhaltung passt sich dieser Miniaturisierung an, auch unsere Lernkultur. Welchen Einfluss hat diese Entwicklung?


Zusammenfassend:

Dieses Essay untersucht die Frage, was es für uns alle bedeuten könnte, in einer digitalen Welt nicht nur zu projizieren und zu kopieren, sondern zu kommunizieren und zu partizipieren. Intensiv zu lernen – und das meiste aus den Möglichkeiten zu machen, die sich heute für die Digital Natives auftun.


„Ich ging in die Wälder, weil ich bewusst leben wollte, weil ich mich nur um die grundlegenden Dinge des Lebens kümmern und sehen wollte, ob ich nicht lernen könnte, was ich zu lehren hätte; damit mir in der Stunde meines Todes die Erkenntnis erspart bliebe, nicht gelebt zu haben. Ich wollte weder leben, was nicht leben war, denn das Leben ist kostbar; noch wollte ich mich der Resignation hingeben, solange dies nicht unvermeidbar wäre. Ich wollte intensiv leben und das Mark des Lebens aussaugen…“
Henry David Thoreau, Walden (1854)

Digital Natives integrieren technische Möglichkeiten wie selbstverständlich in ihren Lebensalltag und damit Lernalltag. Hierbei geht es um eine Veränderung der Lernkultur.

Digital Natives integrieren technische Möglichkeiten wie selbstverständlich in ihren Lebensalltag und damit Lernalltag. Hierbei geht es um eine Veränderung der Lernkultur.

Schule von Athen: Nachhaltige Lektionen über ein ausgeglichenes Leben – ganz ohne Smartphone.Die Schule von Athen (ital. La scuola di Atene) ist ein Fresko des Malers Raffael, das dieser von 1510 bis 1511 in der Stanza della Segnatura des Vatikans (ursprünglich der Saal für die Unterschriftsleistung in den Privaträumen des Papstes) für Papst Julius II. anfertigte. Das Bild ist Teil eines Zyklus, der neben der „Schule von Athen“, den „Parnass“, die „Disputatio“ (Erläuterung des Altarssakraments) und die „Kardinal- und die göttlichen Tugenden und das Gesetz“ darstellt. Der Titel des Bilds verweist auf die herausragende philosophische Denkschule des antiken Griechenlands, verkörpert von ihren Vorläufern, Hauptvertretern und Nachfolgern. Im Zentrum stehen die Philosophen Platon und Aristoteles. Das Fresko verherrlicht im Sinne der Renaissance das antike Denken als Ursprung der europäischen Kultur, ihrer Philosophie und Wissenschaften.

Schule von Athen: Nachhaltige Lektionen über ein ausgeglichenes Leben – ganz ohne Smartphone. Die Schule von Athen (ital. La scuola di Atene) ist ein Fresko des Malers Raffael, das dieser von 1510 bis 1511 in der Stanza della Segnatura des Vatikans (ursprünglich der Saal für die Unterschriftsleistung in den Privaträumen des Papstes) für Papst Julius II. anfertigte. Das Bild ist Teil eines Zyklus, der neben der „Schule von Athen“, den „Parnass“, die „Disputatio“ (Erläuterung des Altarssakraments) und die „Kardinal- und die göttlichen Tugenden und das Gesetz“ darstellt. Der Titel des Bilds verweist auf die herausragende philosophische Denkschule des antiken Griechenlands, verkörpert von ihren Vorläufern, Hauptvertretern und Nachfolgern. Im Zentrum stehen die Philosophen Platon und Aristoteles. Das Fresko verherrlicht im Sinne der Renaissance das antike Denken als Ursprung der europäischen Kultur, ihrer Philosophie und Wissenschaften.

Lernprozesse werden convenient

Der Sekundentakt, in dem Texte, Bilder und Videos im Internet verbreitet werden, nimmt rasant zu. Die Absender und das Publikum agiert lokal, die Auswirkungen sind global. Viel Content auf kleinstem Raum. Es ist interessant zu beobachten, dass mit wachsenden Datenmengen die Monitore der Empfangs- und Lesegeräte immer kleiner werden. Demnach müssen Informationen so aufbereitet und gestaltet sein, dass sie auf kleinsten Displays zu erfassen sind. Webseiten zum Beispiel müssen „responsiv“, also an die jeweiligen Eigenschaften der Endgeräte angepasst sein. Das betrifft den Funktionsumfang und die Gestaltung. Diese Entwicklung hat jedoch nur bedingt mit kleineren Displays, einer verbesserten Programmierung, schnellerer Hardware oder funktionalerer Software zu tun. Ausschlaggebend ist der Mensch und sein Verhalten. So rastlos unser Alltag voranschreitet und so „convenient“ alle Lebenslagen für uns sein müssen, so schnell wollen wir auch die vorhandenen Kommunikationskanäle mit Inhalten füllen und uns darüber austauschen. Ein Naturgesetz, das für Privatpersonen und Unternehmen gleichermaßen gilt.

Diese veränderte Lernkultur macht sich durch folgende Kriterien bemerkbar:

  • Vernetztes Lernen, sowohl im Tagesgeschäft, im Haus als auch extern. Räumliche und zeitliche Grenzen verschwimmen.
  • Kollaborative Tools gehören zum Lernalltag, vom Chat bis hin zum E-Learning.
  • Suchen statt merken. Die Informationsdichte ist viel zu hoch, um sich alles zu merken.
  • Probieren statt studieren. Hemmungen gegenüber neuen Möglichkeiten sind gering.
  • Soziale Netzwerke haben einen hohen Vertrauensbonus
  • Sammeln von Lösungskomponenten, anstatt das Rad neu zu erfinden
  • schnelle, spontane und persönliche Kommunikation statt langer Meetings
  • Multitasking und Kommunikation auf mehreren Kanälen parallel
  • Hoher Vertrauensvorschuss durch schnelles Agieren im Netz

Ich lerne heute anders

Der Bildungsbegriff verändert sich rasant. Bücher sind in der Regel mehrere Jahre im Einsatz. Lehrer, Ausbilder und Professoren nutzen sie für ihren Frontalunterricht. Heute werden diese Bücher durch aktuelles, vernetztes und interaktives Lernen am Rechner ersetzt. Wir recherchieren online und internationale Interessengruppen und Commmunities bilden sich um hoch spezialisierte Themen und motivieren sich gegenseitig. Wissen wird zur Sucht, denn uns ist bewusst, wie schnell Wissen veraltet. Grundsätzlich gibt es zwei Lernmodi: offen/ansprechbar und geschlossen/konzentriert. Der „offene“ Modus ist unser Instant-Messenger-Status „verfügbar“. Lernen als Aktion per Multitasking, offen für Unterbrechungen und Zufälliges. Der „geschlossene“ Modus zeigt einen ausgeschalteten Instant-Messenger: keine Mails, „ein“ geöffnetes Computerfenster und konzentriertes Lernen.

Icons und Symbole – die (Zeichen-)Sprache der Lernzukunft

Reduzierter Raum zieht auch eine neue Form der (Zeichen-)Sprache im Bildungswesen nach sich. Die jüngeren Generationen wachsen ganz natürlich damit auf. Nicht nur das, sie prägen diese Zeichensprache auch. Botschaften werden auf ein Minimum reduziert und in „Chat-Sprache“ verfasst. Begriffe werden durch Icons ersetzt, denn der Mensch orientiert sich zunehmend an Piktogrammen und Bildmarken. Auch visuell steht das Bildungswesen vor fundamentalen Veränderungen. Im Moment lebt es von seiner Substanz. Das Bildungswesen ist intellektuell und gemessen an seinem Ideenreichtum an einem Wendepunkt. Es darf nicht in die Vergangenheit schauen, sondern in die Zukunft. Lernen ist kollaborativ und öffentlich. Das setzt lebenslanges Lernen voraus. Durch Coaching oder E-Learning ist der Mensch verantwortlich, in seine persönliche Weiterentwicklung zu investieren.

Hashtag: Selfbranding - Braucht jeder einen Blog, Twitteraccount oder eine eigene Webseite zur Reputation?

Hashtag: Selfbranding – Braucht jeder einen Blog, Twitteraccount oder eine eigene Webseite zur Reputation?

Im Netz auffindbar sein ist mittlerweile „State Of The Art“. Den ersten Eindruck, den wir von einem anderen Menschen bekommen, findet meist im Internet statt. Ob Facebook, Twitter, Xing, Pinterest oder Blog: das ist sehr unterschiedlich und hängt von der Zielgruppe ab. Was wird erwartet, wo wird gesucht. Die visuelle Kommunikation hat bereits die Lernstrukturen verändert und eine Prozess im Hinblick auf die Lernen in Netzwerken beeinflusst. Einerseits hat sich die Welt der Kommunikation verändert, andererseits entstanden neue Zugänge zum Wissen, neue „nachhaltige“ Möglichkeiten des Lernens. Wie kann ich den Umgang mit diesem digitalen Angebot optimal für mich gestalten? Wie kann ich mich als Individuum in der digitalen Gesellschaft entfalten? Und: Wie kann mir die Gesellschaft dabei helfen, sowohl mein eigenes Potential in dieser Welt zu erkennen, als auch auf möglichst menschliche Weise mit anderen zusammen lernen? Das „Ich“ im Zusammenhang damit, welches Wissen ich mit anderen teile ist der Katalysator des Lernens und zeigt die Identität der digitalen Technologie. Sie kann Austausch bieten, als Bücherei dienen, Wissensdurst stillen, Freund, Verführer oder auch Gefängnis sein. Das Konzept Eudaimonie, welches Aristoteles vor über zweitausend Jahren entwickelt wurde, steht für eine möglichst tugendhafte Lebensführung: Eine Eigenschaft, die den Menschen unter allen Geschöpfen einzigartig macht. Weniger konsumieren – mehr denken.
Let´s Disco!

Das Essay finden Sie auch hier:

Das open book ist ein Projekt der AG Medien des Runden Tisches der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung

In Kooperation mit der Deutschen UNESCO-Kommission
Bildung für nachhaltige Entwicklung Gefördert vom BMBF

Oder die Miniaturisierung im Design

Bei 85 Prozent der von Nacken- oder Rückenschmerzen geplagten Menschen lässt sich keine eindeutige Ursache feststellen. Das berichtete das Nachrichtenmagazin Stern in einem Artikel zum Thema Gesundheit. In diesem Zusammenhang drängt sich eine Theorie auf. Dazu muss man nur die Menschen in Bussen und Bahnen, an Bahnhöfen oder Flughäfen beobachten. Nahezu jede zweite Person starrt minutenlang konzentriert, den Kopf verkrampft nach unten geneigt, auf den kleinen Bildschirm des eigenen Smartphones. Zugegeben, niemand würde sich das Gerät in Augenhöhe vor die Nase halten. Was hat das nun mit dem Thema Reduktion zu tun? Ganz einfach. Unsere visuelle Umgebung schrumpft. Der Raum für Gestaltung wird kleiner. Nicht nur unsere Körperhaltung passt sich dieser Miniaturisierung an, auch unsere Kommunikation. Welchen Einfluss hat diese Entwicklung auf das Design?

Der Sekundentakt, in dem Texte, Bilder und Videos im Internet verbreitet werden, nimmt rasant zu. Die Absender und das Publikum agiert lokal, die Auswirkungen sind global. Viel Content auf kleinstem Raum. Es ist interessant zu beobachten, dass mit wachsenden Datenmengen die Monitore der Empfangs- und Lesegeräte immer kleiner werden. Demnach müssen Informationen so aufbereitet und gestaltet sein, dass sie auf kleinsten Displays zu erfassen sind. Webseiten zum Beispiel müssen „responsiv“, also an die jeweiligen Eigenschaften der Endgeräte angepasst sein. Das betrifft den Funktionsumfang und die Gestaltung. Diese Entwicklung hat jedoch nur bedingt mit kleineren Displays, einer verbesserten Programmierung, schnellerer Hardware oder funktionalerer Software zu tun. Ausschlaggebend sind der Mensch und sein Verhalten. So rastlos unser Alltag voranschreitet und so „convenient“ alle Lebenslagen für uns sein müssen, so schnell wollen wir auch die vorhandenen Kommunikationskanäle mit Inhalten füllen und uns darüber austauschen. Ein Naturgesetz, das für Privatpersonen und Unternehmen gleichermaßen gilt.

Ein Beispiel dafür sind Musiker, die oft zwischen den Engagements reisen oder Manager, die intensiv per Smartphone kommunizieren und internationale Kontakte pflegen. Diesen Berufsgruppen bietet das Musikportal HELLO STAGE ein Forum, das auf die individuellen Ansprüche der Künstler ausgerichtet ist und eine junge Generation von Musikschaffenden anspricht. Die Social-Media-Plattform lädt Solisten, Sänger, Ensembles, Orchester, Manager und Intendanten ein, Teil einer weltweit vernetzten Community zu werden. Die Entwicklung des Designkonzepts stand unter dem Motto „Mobile first“ und ging vom kleinsten gemeinsamen Nenner aus, dem Smartphone. Der visuelle Auftritt entstand quasi unter Berücksichtigung der Markenbildung auf kleinstem Raum, des Nutzerverhaltens der Zielgruppen und der erforderlichen, tourneebedingten Mobilität.

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Icons und Symbole die (Zeichen-)Sprache der Zukunft

Reduzierter Raum zieht auch eine neue Form der (Zeichen-)Sprache nach sich. Die jüngeren Generationen wachsen ganz natürlich damit auf. Nicht nur das, sie prägen diese Zeichensprache auch. Botschaften werden auf ein Minimum reduziert und in „Chat-Sprache“ verfasst. Begriffe werden durch Icons ersetzt, denn der Mensch orientiert sich zunehmend an Piktogrammen und Bildmarken. Marken kommen ohne Worte (Wortmarken) aus. Ein rotes Dreieck assoziieren wir mit Tafelwasser und einen blauen Vogel mit Instant Messaging. Auch das Logo von HELLO STAGE zollt dem Trend zur Reduktion Tribut. Die reduzierte Form gewährleistet, dass das Logo als so genanntes Favicon funktioniert. Die Farbgebung sorgt für die notwendige Signalwirkung und die Facetten verleihen dem Zeichen eine gewisse Lebendigkeit.

Lebendig muss auch das visuelle Erscheinungsbild sein. Vorbei ist die Zeit der Design-Bürokratie, die sich in zentnerschweren Corporate-Design-Manuals manifestiert und jeden Ansatz von Individualität im Keim erstickt. Den Living Brands oder Dynamic Identities gehört die Zukunft. Derlei flexible Konzepte gewährleisten ein Höchstmaß an Varianz, trotz oder gerade wegen der Reduktion der Regeln auf ein Minimum. Für Variantenreichtum sorgt häufig ein Gestaltungs-System, bestehend aus diversen, wandelbaren Design-Elementen. Ein Beispiel dafür ist das Zeichensystem für die Arbeitsstelle „Reformation im Norden“. Mit diesem Projekt positioniert sich die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland im Hinblick auf das Reformationsjubiläum in der Öffentlichkeit. Das Erscheinungsbild bildet den visuellen Rahmen für Kommunikationsmaßnahmen bis zum Jubiläum im Jahr 2017 und darüber hinaus. Den visuellen Anker und den kleinsten gemeinsamen Nenner stellt ein Zeichen dar, das aus fünf Ringen besteht. Die Überschneidungen der Ringe lassen Symbole entstehen. Jedes Symbol steht für einen inhaltlichen Aspekt. So symbolisiert z. B. der Stern den Norden (Nordstern). Das System entstand mit dem Ziel, die Erneuerung und den Wandel (Reformation) zu transportieren. Gerade die Reduktion auf eine simple Geometrie lässt unzählige Gestaltungsvariationen zu und gewährleistet einen spielerischen Umgang.

klaar_refo_2Die Reduktion der Fläche oder die Miniaturisierung im Design eröffnet somit ungeahnte Möglichkeiten für den Gestalter. Wir kennen das von der Entwicklung im Bereich der Tonträger-Industrie. Das Design großformatiger Schallplattenhüllen schrumpfte auf CD-Größe. In Zeiten von Musik-Downloads wird das Cover weiter zu Miniaturen auf dem Display eines iPods eingedampft. Vieles schleicht sich heimlich in unser Leben, ohne dass wir eine Veränderungen bewusst wahrnehmen. Anderes wird kleiner oder sogar klammheimlich verschwinden. Was bleibt ist die stete Herausforderung für den Designer. Und wenn wir in Zukunft Informationen über spezielle Brillen mit eingebautem Display abrufen werden auch die Nacken- und Rückenschmerzen verschwinden.

Veröffentlicht im Jahrbuch  „Der goldene Funke“ anlässlich des Wettbewerbs
„Deutscher Preis für Wirtschaftskommunikation 2014“
Herausgegeben vom Verein zur Förderung der Wirtschaftskommunikation e.V.
Nomos Verlagsgesellschaft

ISBN 978-3-8487-1337-0

thorsten.greinus@klaar-design.com

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Neue Formen von Bürgerschaft an der Schnittstelle zwischen politischem Konsum und Social Web: Das Forschungsprojekt „Consumer Netizens“ ist am Seminar für Sozialwissenschaften der Universität Siegen angesiedelt und wird von Prof. Sigrid Baringhorst geleitet. Im Projekt werden ethischer, moralischer, sozialer bzw. politischer Konsum im deutschsprachigen Social Web untersucht. Klaar Design nimmt am Forschungspannel teil und erarbeitet ein Visual Essay.

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klaar_consumer_netizens_5Acht Wochen lang wurden sogenannte Partizipationstagebücher geführt. Diese gestatteten den Forscherinnen und Forschern einen Blick in den Alltag der Menschen. Wie äußert sich politische Einstellung in Konsumverhalten und Mediennutzung? Wo informieren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die Möglichkeiten, sich politisch zu engagieren? Welche Rolle spielen Non-Profit-Organisationen (NPOs) dabei?

Eine-Welt-Läden, Bio-Supermärkte, Second-Hand-Shops – immer mehr Menschen achten darauf, wo und wie die Produkte, die sie kaufen, hergestellt wurden. Damit geben sie auch ein politisches Statement ab.

Zum Tagebuch kamen qualitative Interviews.

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